Dienstag, 25. September 2012

Von Schlüttsiel Nordfriesland D nach Nibe im Limfjord DK




Mona Lisa von unserem Heimathafen Schlüttsiel nach Nibe im Limfjord/DK

 

 
























Etwas südlich von Dagebüll liegt unser Heimathafen Schlüttsiel. Das Tor zu den Halligen des nordfriesischen Wattenmeeres in der Nordsee. 2007 sind wir mit mona Lisa Richtung Norden in den Lymfjord bis nach Nibe gesegelt. Von dort aus haben wir mona Lisa zurück in unseren Heimathafen Schlüttsiel getrailert.
Wir, diesmal Ole, Jens, Emma und ich, nahmen uns dafür fünf Wochen Zeit und haben uns viele schöne Strände und Orte angesehen...





 Ha ha ha die unerschrockene Crew: "mona Lisa bringt uns überall hin!"


Das erste, was man sieht wenn man Schlüttsiel verlässt ist der majestätische Anblick von Hallig Oland...



Immer wenn es wolkig wird, zeigt irgend einer in eine Richtung und sagt: "Da hinten wird's schon wieder hell."


  Wir haben Schlüttsiel zirka dreieinhalb Stunden vor Hochwasser verlassen. Strömung gegenan, Wind Südwest mit Stärke 6. Auf Höhe Hallig Langeness Leuchtturm kippt die Tide und die Strömung schiebt mit. Mona Lisa rauscht mit sechs bis sieben Knoten über den Schweinsrücken vor Hooge und am Prickenweg zwischen Föhr und Langeness in Richtung Wyk. Unser erster Ankerplatz vor Wyk/ Föhr südlich vom Fähranleger.



 Noch schnell einkaufen....ziemlich schlickig hier, aber wozu gibt's denn Einkaufstüten?



Das Ankertau ist eine echte Herausforderung....vor allem, wenn man so lachen muß...




...Und unser erster Steuermann, die Pinnen-Selbststeueranlage von Raymarine. Sie ist in Preis Leistung nicht zu toppen. Auf vielen Touren hat sie treue Dienste geleistet und Heute 2012 haben wir sie immer noch.



Ole bringt die Selbststeuerung auf den richtigen Kurs.




Der beste Platz ..... das Vorschiff.




Wind von vorne? Da kommt es schon mal vor, dass wir den Motor anschmeißen müssen, um vor einem unfreiwilligen Trockenfall da an zu kommen, wo wir sollen! Auch bei diesem Kurs ist der Bug noch immer attraktiv, natürlich nur mit den entsprechenden "Klamotten".




Segeln macht müde und es gibt kaum einen Ort an Bord, wo man nicht schlafen kann, wie auch die folgenden Bilder zeigen...








Kann auch passieren, dass die "Siebenschläfer" sich irgendwo an Bord mal zu  einem Haufen stapeln...



Kreuz und quer durch die Nordsee. Hier bestimmen Strömung, Wind und die paar Handbreit Wasser unterm Schwert unsere Rute.



Dank Selbststeuerungsanlage können wir uns an Bord frei bewegen. Jens und Ole auf dem Vordeck. Der Vorteil an der Nordsee...selten kurzfristige Winde, da weiß man was man hat...




.....wir empfinden die Ostsee, nachdem wir in 2012 einen Törn von Marina Minde grob beschrieben nach Langeland und zurück gemacht haben, als wesentlich heimtückischer, wegen seiner plötzlich anrollenden Böen und Winddreher. In der Nordsee schiebt die Strömung mit, welche man bei der Törnplanung zum schieben "mitnehmen" kann und der Wind weht oft stark, dafür aber stetig.




Mein Lieblingsplatz mit Käffchen im Cockpit...da wir später mona Lisa grundrestaurieren und die Sitzflächen verbreitern werden, wird dieser Platz an Bord später noch zusätzlich an Attraktivität gewinnen...



Die obligatorische "Pommes bitteRute. Hier Emma auf dem Steg einzigen Steg, von dem sie auf unserem Törn nicht in das Wasser plumst.....vor Utersum an der Westküste von Föhr...



Mona Lisa am Steg mit Zora im Schlepptau, Vanessas geklinkerte Segeljolle, hier mit Ruder ohne Mast. 

Eine Eigenkonstruktion von Jens, welches er mit Vanessa gebaut hat, als sie neun Jahre alt war. So entstand auch das Kanu Bilbo, dass er mit Ole baute und die zweite geklinkerte Segeljolle Atreju, die zusammen mit Ronja entstand. Am Rande, die drei Boote:



Vanessa hat ihr Boot mit Jens 1997 gebaut. Hier mit ihrer Zora auf Jappsand bei Hallig Hooge...
...Zora mit Vanessa, Ronja und Ole 1998




 
Ronja hat Ihr Boot mit Jens 2002 gebaut. Hier mit ihrer Atreju im Hafen Schlüttsiel 2008..


Ole baute Bilbo 2003 mit Jens in Stäbchenbauweise. Hier 2008 in Schlüttsiel...

  Atreju und Bilbo vor Langeness bei Ebbe im Priel..

Nach diesem kurzen Rückblick zum nächsten schönen Ankerplatz auf unserem Törn Richtung Norden.... 



...Goting Kliff Westseite von Föhr. Da wir nicht sicher sind, wie hoch das morgige Hochwasser ausfällt, ankern wir einige hundert Meter vor dem Strand, damit wir auf jeden Fall Morgen loskommen. Der Wind soll Morgen auffrischen und ab sechs, sieben Beaufort ist dieser Ankerplatz zu ungemütlich.

 

Oles Cousin Basti ist auch schon da, er wird mit nach Amrum segeln... 

 

Ja nu, eingentlich wollten die beiden ja abwaschen...

 

 Der kleine Katamaran wird zu Wasser gelassen...

 

 Ab nach Amrum....

 

 mona Lisa und Zora am alten Tonnenlegerhafen an der Ostseite der Insel Amrum, südlich des Seglerhafens und direkt über uns auf der Mole befindet sich der Stand, wo man die besten Krabben auf der Insel bekommt. Es ist ziemlich windig und mona Lisa und Zora sind bald grau vom Sand.



Dennoch bekommen wir viel Besuch und schnell sind ein Liter Krabben "gepult". Mein Schwager verrät mir ein köstlichstes Krabbengericht: Krabben mit Zwiebeln in Butter anbraten, während dessen Kokuma od. Curry und Zucker oder Honig zugeben. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Ganz zum Schluß Schmand, Creme fraiche oder saure Sahne rein und köcheln lassen. Auf frischem Schwarzbrot oder Toast servieren...."man watt lecker!"

 


....na ja Andere bezahlen viel Geld für eine Schlickpackung, Ole und Basti holen sich das umsonst...

 

 


Mein Schwager Ulf auf dem Steg gegenüber. Wenn er nicht Touristen an der Nase herum führt ( er macht Wattwanderungen und Touristentouren von Föhr aus), dann malt er! Hier malt er ein Bild von mona Lisa und Zora...

 

"mona Lisa  und Zora 2007 auf Amrum"

 

Der Künstler: Ulf Kerski 



Da wir in der wilden Nordsee irgendwo Zwischen Langeness und Föhr das wunderschöne Ruder von Zora verloren haben, bauten wir auf Amrum ein provisorisches Ruder. 

 Sylt Ostküste.... schöner satter Wind von achtern aus Südost.

 

 Mit achterlichem Wind Richtung Norden. An Steuerbord das rote Kliff die Westseite der Insel Sylt welches durch den Sonnenuntergang noch röter wirkt...

 

 

  An Backbord die offene Nordsee mit Sonnenuntergang, was will man mehr.... 

 

 

Immerhin 7,1 Knoten hatten wir auf dieser Strecke. Je näher wir dem Ellenbogen/ Sylt kommen, desto länger und höher werden die Wellen. Der einzige Kurs an den Ole und ich uns erst gewöhnen müßen, nach dem unser Mageninhalt das Weite gesucht hat....achterlichen Wind mit schräg anlaufender Welle...selbst wenn ich das schreibe wird mir übel..nach ein paar Stunden geht es und es wird ein schöner Tag...guter Tipp: Richtig gut essen, dann hört es auf!!

 

 Gleich ist die Sonne weg...

 

 

 

  Elf Stunden brauchen wir für diesen Schlag, von Amrum bis nach List Hafen auf Sylt. Am Ellenbogen haben wir ein unglaubliches Meeresleuchten, welches sich sogar am Bug zeigt, da wo sich das Wasser teilt. Die Ansteuerung in den Hafen ist auch Nachts kein Problem, da die Leuchttürme und Hafensignallichter über das Hafenhandbuch der Seekarten einfach zu erkennen sind. Ein GPS ist dabei von Vorteil, da man dadurch jederzeit die ganaue Position ermitteln kann.

 


Emma seelig auf ihrem Lieblingsplatz am Heck.  Später plumst sie vor lauter Seeligkeit rückwärts ins Wasser, worauf wir dann endgültig ihren Lieblingsplatz auf den Cokpitboden verschieben. Denn es ist nicht das erste mal, dass wir eine klatschnasse Emma ins Boot hieven, um uns gleich anschließend einmal duschen zu lassen...

 

 Logges Verwandtschaft kommt zu Besuch. Wir haben einen wundervollen Abend mit Helene,Pit und Rainer an Bord von mona Lisa im Lister Hafen...

 

 

Nächstes Ziel unseres Törns ist Ribe... dafür müssen wir einige Tage auf Sylt ausharren, bis der Wind stimmt....stört uns kein Stück. Dazu kommt, dass List kurioserweise der günstigste Hafen auf der ganzen Tour bleiben wird!! Die Wetterdaten bekommen wir von den jeweiligen Hafenbüros oder wir gehen umsonst oder kostengünstig in Bibliotheken in's Internet. Dann endlich ist es soweit, wir verlassen den Hafen....


Die Idee, Zora für Emmas Landgänge an den Ankerplätzen mit zu nehmen, erweist sich auf dieser Strecke eher als beschwerlich...

 

 

  Unser "Anhängsel" zerrt und reißt an der Leine und surft in wahnsinnsgeschwindigkeit die Wellenberge hinab, später bewerkstelligen wir am Tau einen Puffer, was sich als fast unmöglich erweist bei diesem Seegang, aber wirklich besser wird das Ganze  trotzdem nicht......


Wir beschließen Zora in Ribe zu deponieren. Da unser Schwager Frank so gerne mit unserem Sprinter fährt, holt er doch glatt zu unserer Erleichterung, in den nächsten Tagen Zora in Ribe ab und bringt sie sicher zu uns nach Hause!

 


Dänemark, mona Lisa zeigt die Gastflagge...


Obwohl wir genau darauf zusteuern können wir nicht erkennen, wo wir dort vor der Schleuse zum Ribe -Kanal festmachen können....



Laut Handbuch sollte da backbord voraus ein kleiner Steg sein....wird schon noch....


Na da ist er ja, der gute Steg....






Der Hammer,der Ribe-Kanal liegt vor uns und aus welcher Richtung kommt der Wind? Perfekt.. Am Schleusenhäuschen rechts steht die Telefonnummer vom Schleusenwärter...


Direkt neben der Schleuse wohnt der Schleusenwärter. Er ist promt zu Hause und öffnet die Schleuse für uns...

 

Einfahrt in die Schleusenkammer...

 

 

Ole belegt die Festmacherleine während des Aufenthaltes in der Kammer...

 

 Das Wasser gurgelt.... wir erfahren vom Schleusenwärter, dass hier seit Ewigkeiten kein Segelboot mehr nach Ribe eingelaufen ist. Er sage in Ribe Bescheid, dass wir kommen? Zuviel der Ehre. Wir werden es im Laufe unserer Kanalfahrt erfahren!



Viele gemütliche Häuser entlang des Kanals, einige Bewohner kommen heraus und winken uns zu....


Auf der anderen Seite grasen die Kühe...solange wir können bleiben wir unter Segeln....


Dieses Photo haben wir später in Ribe vom Dom gemacht....wir kamen von der Seite am Horizont.....Nanü...eine Betonbrücke versperrt uns die Einfahrt nach Ribe....eingentlich ist unser Mast ja nicht mal eben gelegt aber: "wat mutt, dat mutt...."

 

 

  Erstmal irgendwo ran....fällt Emma nicht schon wieder ins Wasser....

 

 


  Mittlerweile ist Emma wieder trocken...Nach eineinhalb Stunden Arbeit ist der Mast gelegt.... und nun festtüddeln den ganzen Kram. Diese Aktion hat sich nicht nur Dank der schönen Stadt Ribe sowas von gelohnt, wie sich später herausstellen wird...

 

  Das Telefonat des Schleusenwärters scheint erfolgreich gewesen zu sein, denn nachdem wir erfolgreich die Brücke mit gelegtem Mast passiert haben, winkt uns ein unbekannter älterer Herr an Land zu, und bittet uns beim Kanuclub Ribe halt zu machen. Dort festgemacht teilt er uns mit, dass wir uns als Gäste der Stadt betrachten sollen. Im Kanuclub gibt es Duschen und Aufenthalträume, welche wir nutzen können. Nach einer heißen Dusche lotst er uns in den Innenhafen, direkt in die Altstadt von Ribe, unserem kostenlosen Liegeplatz für die nächsten zwei Wochen....Wahnsinn...

 

Am nächsten Morgen machen wir erst einmal Klarschiff, denn wir erwarten ja hohen Besuch. Unser Abwaschwasser scheint gehaltvoll zu sein, denn wir locken damit eine ganze Rasselbande Enten an, welche fröhlich schnatternd darin herumpicken...


 

Dann  kommt der Unbekannte vom Vorabend (Sven Johannsen) als Vertreter der Stadt Ribe wie er sagt, an Bord der mona Lisa. Wir scheinen eine Attraktion zu sein und werden für einen Artikel in der hiesigen Tageszeitung interviewt! Und...bekommen eine Einladung zu einer Stadtführung durch ihn, denn er ist Stadtführer.




Ein Buchgeschenk erhalten wir auch, sowie viele interessante Prospekte.Damals als Ribe noch Hauptstadt von Dänemark war, seien wohl große Handelsschiffe draußen vor Anker gegangen und viel Ware wurde durch den Kanal nach Ribe gezogen. Am Kanal entlang könne man noch den Trampelpfad sehen, auf denen die Boote gezogen wurden mit Vieh oder zu Ross. Selten konnten die Schiffe segeln. Er ist ein wandelndes Geschichtsbuch....wir verabreden uns zu einer Stadtbesichtigung.


Unser Stadtführer erzählt in herzergreifender Rede die Geschichte einer jungen Schönheit, welche dem um viele jahre älteren König von Dänemark den Kopf verdrehte und innerhalb kürzester Zeit die Herzen des dänischen Volkes eroberte.

Hier blickt die junge Königin Dagmar, welche aufgrund Ihrer Bamherzigkeit und Volksnähe im 13. Jahrhundert heilig gesprochen wurde, von den Ruinen der ehemaligen Burg zu Ribe

Die Bildhauerin Anne Marie Carl-Nielsen zeigt ihre Skulptur als wachende und beobachtende Schönheit.

Im Dom zu Ribe ertönt täglich ein Glockenspiel, welches an ihren frühen Tod erinnert: "Die Königin ist krank in Ribe". Das Dagmarkreuz, welches man in ihrem Grab fand, ist heute noch ein traditionelles Geschenk zur Konfirmation oder Taufe.


Auf dem kunstvollen Sockel ist Ihr trauriger Todestag dargestellt. Die böhmische Prinzessin und dänische Königin starb bereits sieben Jahre nach ihrer Ankunft in Ribe.


Die Domkirche ist der Zweitälteste Kirchenort in Nordeuropa.860 gründete Anschar, Mönch des benediktiner Ordens, an dieser Stelle die erste Kirche. Zu dieser Zeit war Ribe die bedeutendste Handelsstadt des Nordens und eine sehr berühmte Handwerkerstadt.


Während des gesamten Mittelalters war Ribe eine blühende Stadt, bis sich der Seehandel mehr nach Kopenhagen verlagerte und sich dadurch in Ribe die Einwohnerzahl verringerte. Dank der vielen, unglaublich schön erhaltenen, alten Bauwerke, ist Ribe eine attraktive und viel besuchte Stadt geblieben.


Wir erfahren, dass es nur bei nicht auflandigem Wind möglich ist, in Hvide Sande, unserem nächstmöglichen Hafen, einzulaufen. Vor der Hafeneinfahrt ist dort sonst mit hohen Kreuzseen zu rechnen, welche für die Einfahrt sehr gefährlich sind. Wir bekommen die Telefonnummer des dortigen Hafenmeisters, denn falls wir dennoch in diese Situation kommen sollten, könnten wir ihn anrufen und er würde dann eine Schleuse im Innenhafen öffnen können, um mona Lisa bei der Einfahrt zu unterstützen. Eine Ankermöglichkeit zwischen Ribe und Hvide Sande finden wir auf der Seekarte östlich von Fanö. Somit könnten wir den Schlag nach Hvide Sande um ein kleines Stück verkürzen....immerhin.



So sehen wir uns täglich das Wetter vom  höchsten Turm auf dem Dom zu Ribe an. Von hier wandert unser Blick bis nach Farnö und selbst Esbjerg ist von dort oben zu sehen. Hafenmeister und Bibliothek, werden täglich von uns nach den aktuellen und voraussichtlichen Wetterdaten befragt. Knapp vier Wochen sind wir, seitdem wir den Schlüttsieler Hafen verlassen haben, unterwegs und zehn Tage davon haben wir im schönen Ribe verbracht.

 

 

  Unser Ankerplatz östlich von Farnö, gegenüber kann man Esbjerg sehen. Aufgrund unserer Seekarten kürzen wir diesen Törn ab, indem wir uns nach der Ribeschleuse gleich nördlich halten. Der Priel, eins von zwei zu findenden Nadelöhren auf der ganzen Rute, soll 1,3 Meter Tiefe aufweisen. Wir haben es gefunden, nur sind unsere Seekarten älteren Jahrgangs und der besagte Priel wies definitiv bei Niedrigwasser nur 0.8 Meter auf, unerwartet wurde der ganze Matsch mitsamt Krebsen durch die Grundberührung durch den Schwertkasten  ins Boot gedrückt und wir dachten erst, es wäre ein Witz, dass Krebse auf unserer Koje seien. Na Lecker. Als nächste Überraschung kam eine Überseestromleitung in Sicht, welche von Esbjerg nach Farnö lief und unter der wir durchsegeln mußten, um zu unserem sicheren Ankerplatz zu kommen. Weja, man ist nicht in der Lage die Höhe der Kabel aus der Sicht vom Boot auszumachen, denn es entsteht eine optische Täuschung aus dieser Perspektive. Wir hatten keine Ahnung, was passieren würde, wenn eine Strombrücke zu unserem Mast entstehen würde, wir mutmaßten mit der Ähnlichkeit eines Blitzeinschlages. Also befand sich keiner in Nähe des metallernen Schwertes, Schwimmwesten wurden kurz übergezogen. Trotz stürmischer See, volle Segelfläche, damit wir ordentlich in Schräglage kommen und durch! Das sind im Rückblick die schlimmsten Minuten an Bord der mona Lisa gewesen!



Wow wir schaffen es "ohne Blitzschlag"  und später erfahren wir, dass einige Meter nur fehlten, weil wir bei Niedrigwasser die Leitung passierten.  Zwischen unserem Ankerplatz und Esbjerg eine viel befahrene Schiffahrtsstraße. Wir stellen Nachts das GPS auf einen  zehn Meter-Alarm, falls unser Anker zu schlieren beginnt.


 


  Jens auf der Sandbank mit Emma.




Zurück muß Emma oft getragen werden, da sie sonst nass an Bord kommen würde.



Auf der Seekarte entdecken wir ganz in der Nähe ein Wrack. Jens und Ole machen sich mittels GPS auf die Suche und finden in der Dunkelheit das vemeintliche Wrack in Form einer Baumwurzel!


Stürmische Nordsee, aber für uns aus der richtigen Richtung! Der Leuchtturm Blavandhuk.


Mona Lisa rauscht ihrem Ziel Hvide Sande entgegen. Wir passieren unser gefürchtetes zweites und letztes Nadelöhr auf dieser Reise. Steuerbord und Backbord voraus weisse Schaumkronen am Horizont, die eine Stelle zwischen den Bänken müßen wir erwischen, sonst sehen wir alt aus! Schneller als in so einer Situation findet man niemals sonst seine Position und wir steuern mona Lisa dazwischen hindurch, wobei wir erst im letzten Augenblick sehen, dass es dort tatsächlich ruhiger ist! Mona Lisa läßt mit acht Knoten unter Vollzeug Horns Rev hinter sich!


Dieser große Tanker kann uns bei der Einfahrt in den Hafen Hvide Sande selbst Stunden später keinen Schrecken mehr einjagen!


Den Hafenmeister, welchen wir nur als Rücksicherung für die Einfahrt nach Hvide Sande anrufen mußten, bestätigte uns glücklicherweise die problemlose Einfahrt in den Hafen. Unser Liegeplatz liegt direkt im Industriehafen und wird von uns als unattraktivsten Gästehafen des geamten Törns deklariert. Dafür ist der Strand von unglaublicher Schönheit und wir unternehmen einen sehr ausgedehnten Spaziergang, bis in die Nacht hinein.


Schon am nächsten Tag brechen wir in aller Frühe wieder auf. Da immer noch fast achterlicher Wind mit sechs Beaufort herrscht, können wir mit etwas Glück bis zum Abend die Passage nach Thyborön in den Limfjord schaffen! 


Und so ist es. Nun genießen wir den sicheren Hafen von Thyborön und machen ausgedehnte Spaziergänge.


Im zweiten Weltkrieg wurde innerhalb von nur zwei Jahren unter Hitler der sogenannte Atlantikwall gebaut. Eine 2658 Kilometer lange Linie von befestigten Stellungen entlang den Küsten des Atlantiks, des Ärmelkanals und der Nordsee, umfassen die grausigen Bauwerke die Länder Frankreich, Belgien, Niederlande, Dänemark, Deutschland, Norwegen und die englischen Kanalinseln.


Dieser "Gürtel von Bollwerken" findet am Strand von Thyborön eine Anhäufung und auch wir unternehmen einige Bunkergänge.


An einigen Strandabschnitten entdecken wir die bunte Steine....



....und verwirklichen uns in einem Mosaik. In Tyboron besuchen wir das Jülland Aquarium und sehen das legendäre Snekkehuset, welches komplett mit Muscheln und Schnecken beklebt ist.


Oddesund ist die erste Brücke, welche sich für mona Lisa öffnet.


Danach folgt Sallingsund. Nyköbing lassen wir nach der Brücke an Backbord.

 


Die Aggersundbrücke....


Seit der "Ribe-Kanal-Unklappbar-Brücke" üben diese hochschwenkbaren Kolosse eine gewisse Faszination auf uns aus!



  zeigt sich von der besten Seite....


Die Landschaft in diesem geschützten Segelrevier lädt zum verweilen ein, wir freuen uns, dass wir noch gut eine Woche vor uns haben....


An der Ostseite der Insel Venö im Limfjord liegt dieser bezaubernde Yachthafen. Wie wir erfahren, können wir froh sein, dass wir diesen nicht am Wochenende anlaufen, da er meist restlos überfüllt ist.


Krabbeliges Getier sind wir von unseren um-die Halligen-Touren von Schlüttsiel aus ja gewohnt.


Aber was unter diesem Steg auf Venö "handgreiflich"zu finden ist, kaum zu fassen!!



Schönstes Wetter.....


Viele Kliffs im Limfjord erinnern Jens an das Goting Kliff auf Föhr, wie es in seiner Kindheit aussah.


  Etwas überdreht üben wir die tolle Szene aus dem Film"Titanik"...


Mir wird schnell bewußt, dass ich nicht ganz die selbe gute Figur abgebe...aber, soll man in so einer Situation heulen oder lachen?


Jegindö der letzte Hafen bevor wir im Hafen von Nibe mona Lisa aus dem Wasser nehmen. Seit jahren sucht Jens nach dem vergriffenen Buch "danske Bootstyper". In diesem gemütlichen Schuppen für Gastlieger liegen einige Bücher zum schmökern in einem Regal und darunter genau dieses Buch! Es hat Jens einiges gekostet, dem Drang dieses Buch einfach auf unbestimmte Zeit "auszuleihen" zu widerstehen!



Und der Hafen, die Augenweide schlechthin! So viele geklinkerte Holzjollen an einem Steg, Jegendös Hafen ernennen wir zur "unvergesslichen Legende" Dänemarks.


Die enge Einfahrt nach Nibe ist problemlos zu finden. 

Was ein Glück, genau jetzt hier anzukommen, denn bei diesem Wetter macht es uns doch fast gar nichts aus, dass unser Segeltörn nun zu Ende geht und wir mona Lisa nach Schlüttsiel zurück bringen werden!

 

 

Und wieder einmal genießen wir es dankbar, dass unser Schwager Frank so gerne fährt. Er und Bine fahren mit unserem Firmenwagen nach Nibe in Dänemark, wo wir  mona Lisa aus dem Wasser holen.

 

  Bereits am nächsten Tag haben wir eine Springflut bei Hochwasser mit "ohne Sturm", optimal mona Lisa wieder in ihrem Heimathafen Schlüttsiel zu Wasser zu lassen. Da wir bei uns im Hafen an der Rampe eine Kante haben, das heißt die Schräge geht nicht so tief in's Wasser, dass man bei jedem normalen Hochwasser mit dem Trailer soweit rein fahren kann, bis unser Boot schwimmt. 

Was für ein Marathon, aber wir überwinden uns, da es sonst vielleicht eine Weile dauert, bis diese Bedingungen wiederkehren! 

 

 

 Fällt mir gerade auf, dass eigentlich mona Lisa 2007 noch Lisa heisst...Den Zusatz mona hat sie erst bekommen nachdem wir sie grundrestauriert haben und zwar 2008....und eigentlich eine gute Idee darüber zu berichten, in 2008 segeln wir mit mona Lisa außerdem im schwedischen Schärengarten.

....also dann,bis bald!

 

 

 

 




 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 













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